Der Simulator |
Der Simulator ist in der Lage den kompletten Hubschrauber zu simulieren. Hierfür besteht der Simulator nicht nur aus dem Modell des Flugverhaltens, sondern zusätzlich aus einigen weiteren Komponenten des MARVIN-Systems. ![]()
Modell
Sensoren
Sensorfilter
Regler
Kommunikation |
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Flugversuche in Simulation und Realität |
Um die Vorhersagen des Modells in der Simulation zu verifizieren, müssen sie mit realen Meßwerten verglichen werden. Zunächst werden die Resultate der Rotorsimulation separat mit Experimenten verglichen. Hierzu werden im Folgenden Ergebnisse aus Messungen von Montgomery Knight and Ralph A. Hefner verwendet. Es wurden mehrere Experimente durchgeführt mit Rotoren aus 2, 3, 4 und 5 Blättern mit dem Profil NACA 0015. |
Die nebenstehende Abbildung zeigt die Meßwerte aus diesen Experimenten zusammen mit den (durchgezogenen) Vorhersagen des Modells. Dargestellt ist die gesamte Auftriebskraft des Rotors bei verschiedenen kollektiven Pitch-Winkeln. Es ist zu erkennen, daß das Modell die Kraft gut vorhersagt, auch wenn es die Effizienz leicht unterschätzt. Die gemessenen Kräfte sind vor allem bei größeren Pitch-Winkeln etwas größer als vorhergesagt. Für eine vollständig theoretische Herleitung des gesamten Modells inklusive aller aerodynamischen Parameter ist die Übereinstimmung allerdings sehr gut. | ![]() |
Besonders gut - nahezu perfekt - gelingt die Berechnung des Luftwiderstands. Die Meßwerte liegen hier fast ausschließlich genau auf den berechneten Kurven. Die kleine Abweichung bei 5 Blättern und kleinen Winkeln ist auf die gegenseitige Beeinflussung der einzelnen Blätter zurückzuführen. Diese ist bei kleinen Auftriebskräften wegen der kleineren induzierten Geschwindigkeiten größer, da Verwirbelungen nicht rechtzeitig vor dem Eintreffen des nachfolgenden Blattes verschwunden sind. Dies trifft natürlich auch auf das obere Bild zu den Kräften zu. | ![]() |
Wichtig für die Untersuchung von Reglern ist natürlich das Gesamtflugverhalten mit geschlossenem Regelkreis. Deshalb folgen ein paar Gegenüberstellungen von Flugexperimenten mit MARVIN und denselben Flügen aus der Simulation. |
Der Vergleich eines einfachen Streckenfluges zeigt eine perfekte Übereinstimmung. Zum Zeitpunkt 0 wurde der Flugbefehl an der Regler in MARVIN (bzw. dem simulierten MARVIN) gesendet. Die Strecke von 45 m wird vom Regler mit einer exponentiellen Annäherung zurückgelegt. | ![]() |
Trägt man die Geschwindigkeit über der Zeit auf, so sind erste Abweichungen zwischen Simulation und Realität zu sehen. Aber ein Punkt muß immer bedacht werden: Das Modell kann zwar Einflüsse von Wind korrekt simulieren, aber da der tatsächlich während der Experimente vorhandene Wind nicht bekannt ist, kann er auch in der Simulation nicht reproduziert werden. Daher sind alle Simulationen auf dieser Seite ohne Wind berechnet worden. Der gezeigte Flug wurde mit einer maximalen Sollgeschwindigkeit von 3 m/s durchgeführt. Bis etwa 13 s nach dem Start ist die exponentielle Annäherung des Geschwindigkeitsreglers an diese Sollgeschwindigkeit zu sehen. Danach wird wieder abgebremst, was der nun aktive Positionsregler wiederum als exponentielle Abnahme der Geschwindigkeit realisiert. | ![]() |
Das der Regler - und damit MARVIN - auch in der lage ist, Kurven zu fliegen, wird durch die nebenstehende Flugfigur demonstriert.
Diese "8", die aus zwei aneinandergehängten Kreisen besteht, wurde folgendermaßen geflogen: Die Übereinstimmung zwischen Simulation und Flugexperiment ist auch in diesem Flug hervorragend. Außerdem ist die sehr gute Reproduzierbarkeit der Flugtrajektorie im unteren Kreis zu sehen, der zweimal geflogen wurde. | ![]() |
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Letzte Aktualisierung: 09.08.2006
© Carsten Deeg